2019
Kann (man) Künstliche Intelligenz lieben? Will ich eine Beziehung nur nach passendem DNA-Test eingehen? Wie abhängig sind Karrierechancen von meinen Erbanlagen? In Science-Fiction-Filmen erscheinen solche Fragen schon wie Wirklichkeit. Vereinfachte Erzählungen und dramatische Zuspitzungen wissenschaftlicher Erkenntnisse sind dort nicht nur möglich, sondern beabsichtigt. Häufig im Gegensatz zu den realen Möglichkeiten der Forschung und Technologie. Fesselnde Spielfilme erleichtern es, über komplexe wissenschaftliche Entwicklungen und damit verbundene ethische Fragen ins Grübeln und ins Gespräch zu kommen.
Die Lange Nacht der Wissenschaften präsentiert gemeinsam mit der Yorck Kinogruppe zwei preisgekrönte Kinofilme, über die jeweils direkt im Anschluss an die Vorführung mit Forscherinnen und Forschern diskutiert werden kann – ein Angebot exklusiv für Schülerinnen und Schüler.
Mittwoch, 5. Juni 2019: „Her” (2013) In Spike Jonzes oscarprämiertem Film „Her“ verliebt sich Liebesbrief-Verfasser Joaquin Phoenix in die verführerische Stimme seines Computerbetriebssystems „Samantha“. Doch Samantha ist körperlos, verfügt aber als Betriebssystem über künstliche Intelligenz. Deshalb entwickelt sie in der Beziehung zu Joaquin eigene Emotionen und Gedanken, die zu einer dramatischen Wendung ihrer Liebesgeschichte führen.
Anschließende Diskussion mit: Thomas Christian Bächle, Sozial- und Medienwissenschaftler, Leiter des Forschungsprogramms „Die Entwicklung der digitalen Gesellschaft“ am Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG), sowie Marc Osterland, Abteilung Visuelle Datenanalysen am Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin (ZIB)
Donnerstag, 6. Juni 2019: „Gattaca” (1997) Als auf natürliche Weise geborener Mensch ist Vincent ein Außenseiter in der genmanipulierten, elitären Gesellschaft, die keine Fehler im Erbgut mehr duldet. Nur wer genetisch „perfekt“ ist, kann Karriere machen – zum Beispiel als Astronaut. In der totalitär überwachten Welt Gattaca werden täglich Blut-, Urin-, Haut- und Haarproben verlangt und akribisch analysiert. Vincent muss seine eigene Identität verbergen, um sich seinen Lebenstraum, eine Reise zu den Planeten, zu erfüllen.
Anschließende Diskussion mit: Dr. Emanuel Wyler, Wissenschaftler in der Arbeitsgruppe „RNA Biologie und Posttranskriptionale Regulation“, sowie Karoline Holler und Benedikt Kortüm, Doktorand*innen vom Max-DelbrückCentrum für Molekulare Medizin in Berlin-Buch.
Die Vorstellungen finden im Yorck Kino, Yorckstr. 86, 10965 Berlin statt und beginnen jeweils 9 Uhr. Die Tickets kosten 4,50 EUR pro Schüler*in, Lehrer*innen und Begleitpersonen und müssen telefonisch bei Günter Hohl unter Tel. 030 26 55 02 76 vorbestellt werden, Rückfragen per E-Mail unter danner@yorck.de.
Foto: Peter Himsel